Wachstum ist die vorherrschende Zielvorstellung modernen Wirtschaftens, Unternehmenswachstum gilt als Normalfall und Leistungsnachweis: Wer es richtig macht, wird auch wachsen. Dieses Bild eines klaren Zusammenhangs wurde vornehmlich durch den Wachstumsschwung der europäischen Nachkriegszeit geprägt; längst jedoch stößt die Wirtschaft an Grenzen des Wachstums. Stagnierende oder schrumpfende Märkte, ökologische Knappheiten, ökonomische Krisen oder einschneidende demografische Veränderungen erfordern heute alternative Entwicklungsorientierungen sowie Strategie- und Handlungsoptionen, die vom Wachstum unabhängig und gleichwohl zukunftsfähig sind.
Bislang wissen wir jedoch zu wenig darüber, wie ein Unternehmen, das sich nicht vordergründig an betriebswirtschaftlichen Kenngrößen wie Umsatz, Gewinn oder Mitarbeiterzahl ausrichtet, erfolgreich gesteuert werden kann. Wie können sich Unternehmen auf Wachstumsgrenzen einstellen und ihnen gestaltend begegnen? Was heißt dann „Erfolg“? Welche Rolle spielen qualitative Entwicklungsvorstellungen – etwa die Prozess-, Produkt-, Beziehungs- und Arbeitsqualität – und wie können sie gestärkt werden? Sind Wachstum und Nachhaltigkeit echte Widersprüche? Aber auch: Wie lassen sich Risiken von zu starkem Unternehmenswachstum frühzeitig erkennen und gibt es eine optimale Unternehmensgröße, die das Bestehen am Markt sichert? Um hier neue (oder auch längst bekannte) Wege zu erkunden und aufzuzeigen, richtet das Projekt „Postwachstumspioniere“ den Blick auf kleine und mittlere Unternehmen (KMU). In Fallstudien und einer Online-Befragung unter deutschen, österreichischen und Schweizer Unternehmen zeigte sich: Viele KMU setzen bereits primär auf Qualitäten, die Wachstum nach innen oder über ihre Partner ermöglichen und häufig die sozialen und ökologischen Wirkungen verbessern. Die Erfahrungen solcher Unternehmen sollen durch den Workshop auch für andere nutzbar gemacht werden.
Die Teilnahme am Workshop ist kostenlos. Um einen intensiven Austausch zu ermöglichen, ist die Teilnahmezahl auf 35 Personen begrenzt. Bitte melden Sie sich schnellstmöglich ausschließlich online an.
Einladung und Programm finden Sie hier.
Anmeldeschluss ist der 24.09.2014.
Von Felix Holtermann 1972 erschien „Grenzen des Wachstums“, der erste Bericht an den Club of Rome. 45 Jahre später ist seine Wachstumskritik aktueller denn je. Während die Industriestaaten immer langsamer wachsen, erlebt die Wachstumsskepsis eine beispiellose Renaissance – in der Forschung, in den Medien, im gesellschaftlichen Diskurs. Eine Sphäre aber bleibt außen vor: die Politik. Wachstumsk...
von Frigga Haug Auf dem Kapitalismuskongress von Attac im Jahre 2009 plädierte Heiner Geissler in der Abschlussveranstaltung für eine Ökodiktatur. Schließlich war er aus Besorgnis auch um die ökologischen Probleme der Gesellschaft selbst als prominentes CDU-Mitglied in attac eingetreten und warb jetzt dafür, die etwa 2000 Versammelten möchten in diesem Sinn agieren. Im wachsenden Empörungslä...
Das fundamentale Problem unserer Ökonomie ist die Knappheit. Der Gewinn, der Wohlstand, das Wachstum sollen maximiert werden, doch dies kann nur unter bestimmten Nebenbedingungen geschehen. Es besteht nur eine begrenzte Anzahl der sogenannten Inputfaktoren zu Verfügung, die in der Warenproduktion eingesetzt werden können. Es gibt eine bestimmte Menge an Ressourcen. Im neoklassischen Kontext betrachten wir [...]