Wachstum ist die vorherrschende Zielvorstellung modernen Wirtschaftens, Unternehmenswachstum gilt als Normalfall und Leistungsnachweis: Wer es richtig macht, wird auch wachsen. Dieses Bild eines klaren Zusammenhangs wurde vornehmlich durch den Wachstumsschwung der europäischen Nachkriegszeit geprägt; längst jedoch stößt die Wirtschaft an Grenzen des Wachstums. Stagnierende oder schrumpfende Märkte, ökologische Knappheiten, ökonomische Krisen oder einschneidende demografische Veränderungen erfordern heute alternative Entwicklungsorientierungen sowie Strategie- und Handlungsoptionen, die vom Wachstum unabhängig und gleichwohl zukunftsfähig sind.
Bislang wissen wir jedoch zu wenig darüber, wie ein Unternehmen, das sich nicht vordergründig an betriebswirtschaftlichen Kenngrößen wie Umsatz, Gewinn oder Mitarbeiterzahl ausrichtet, erfolgreich gesteuert werden kann. Wie können sich Unternehmen auf Wachstumsgrenzen einstellen und ihnen gestaltend begegnen? Was heißt dann „Erfolg“? Welche Rolle spielen qualitative Entwicklungsvorstellungen – etwa die Prozess-, Produkt-, Beziehungs- und Arbeitsqualität – und wie können sie gestärkt werden? Sind Wachstum und Nachhaltigkeit echte Widersprüche; wie verhält es sich mit Effizienz und Suffizienz? Aber auch: Wie lassen sich Risiken von zu starkem Unternehmenswachstum frühzeitig erkennen und gibt es eine optimale Unternehmensgröße, die das Bestehen am Markt sichert?
Um hier neue (oder auch längst bekannte) Wege zu erkunden und aufzuzeigen, richtet das Projekt „Postwachstumspioniere“ den Blick auf kleine und mittelständische Unternehmen (KMU). In Fallstudien und einer Online-Befragung unter deutschen, österreichischen und Schweizer Unternehmen zeigte sich: Viele KMU setzen bereits primär auf Qualitäten, die Wachstum nach innen oder über ihre Partner ermöglichen und häufig die sozialen und ökologischen Wirkungen verbessern. Die Erfahrungen solcher Unternehmen sollen durch den Workshop auch für andere nutzbar gemacht werden.
Der Workshop zielt auf einen intensiven Wissens- und Erfahrungsaustausch. Fachliche Impulsreferate aus der praxisnahen Forschung sowie der direkten Unternehmenspraxis geben zunächst einen Einblick in den aktuellen Wissensstand. Strukturierte Arbeitsphasen im Welt-Café-Format ermöglichen anschließend einen intensiven Austausch mit den anderen Teilnehmenden. Hierfür werden verschiedene Themenbereiche in kleinen und wechselnden Gruppen parallel diskutiert. Die jeweils besonders zentralen Fragestellungen und Erkenntnisse werden abschließend im Plenum zusammengefasst.
Die Einladung richtet sich an unternehmerisch Aktive sowie Vertreterinnen und Vertreter kleiner und mittelständischer Unternehmen.
Der Workshop findet am 1.07.2014 in Frankfurt am Main statt. Die Teilnahme am Workshop ist kostenlos. Um einen intensiven Austausch zu ermöglichen, ist die Teilnahmezahl auf 40 Personen begrenzt. Bitte melden Sie sich schnellstmöglich an unter www.ioew.de/unternehmensworkshop. Anmeldeschluss ist der 18.06.2014.
Veranstalter: Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), GLS Bank
Since the very beginning of modern growth-critique, starting with the publication of the report „Limits to Growth“ in 1972, the mainstream response to this critique has always been: “Well, we can grow the limits by making things ever more efficient”. Now, with the shiny user interface of the ongoing digital revolution, the holy grail of the efficiency revolution gets yet another new finish: By ...
By Xavier Renou Civil disobedience shares a lot with the degrowth idea and movement. In the past, civil disobedience proved to be a powerful tool to fight for equal rights, labor rights, independence, peace and political liberation. Thanks to a growing awareness, an increasing number of struggles involving civil disobedience and non-violent direct actions have been influenced by if not conduct...
Viele Publikationen, die für Suffizienz und eine Abkehr vom Wachstums-Paradigma plädieren, adressieren allein an die Politik. Sie müsse für veränderte Rahmenbedingungen sorgen, „damit gutes Leben einfacher wird“ (Schneidewind/Zahrnt). Sie müsse das Geldsystem in ein Vollgeld-System umwandeln (Huber) und/oder endlich eine ökologische Steuerreform durchführen (Binswanger/Nutzinger), um den Naturverbrauch mit monetären Anreizen zu reduzieren. So richtig diese Argumentationen [...]