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Griechenland und die Europäische Union: Eine Autopsie - Berlin

Luxemburg Lecture mit James K. Galbraith



Die im Januar 2015 gewählte griechische Regierung versuchte fünf Monate lang, über Verhandlungen mit den Gläubigern Politikveränderungen zu erwirken. Sie wollte im Rahmen der bestehenden Verträge und des Eurosystems kontraproduktive und sozial zerstörerische Politik beenden. Die intensiv geführten Verhandlungen endeten immer wieder ergebnislos und mündeten im Juli letztlich in eine Kapitulation. Griechenland ist zum Labor für Liquidierung und Enteignung geworden. Die Schlussfolgerung soll sein, dass linke Regierungen in kleinen EU-Mitgliedsländern zwar nicht verhindert werden können, aber es nicht vermögen, einen Politikwechsel durchzusetzen. Das hat in Portugal die Wählerinnen und Wähler jedoch nicht einfach resignieren lassen. Und immer wieder zeigt sich: Die Spannungen zwischen den Gläubiger-Regionen und den Schuldner-Regionen bleiben und sie werden die Instabilität der Eurozone vertiefen. Die Suche nach Alternativen und konkreten Auswegen ist mit der Durchsetzung der Austeritätspolitik gegenüber Griechenland nicht beendet.

James K. Galbraith hat gemeinsam mit seinem Freund Yanis Varoufakis und Stuart Holland die Schrift «Bescheidener Vorschlag zur Lösung der Eurokrise» verfasst und damit der späteren Syriza-Regierung eine konzeptionelle Basis in die Hand gegeben.

Er ist bekannt für seine zahlreichen Publikationen, insbesondere zu Ungleichheit und erhielt 2014 für seine wirtschaftswissenschaftlichen Leistungen den Leontief-Preis. James Galbraith (Jg. 1952) ist Professor an der Fakultät für öffentliche Angelegenheiten der Universität Texas «Lyndon B. Johnson» in Austin.


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