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Workcamp Wirtschaftswandel - Eberswalde

Bereits im Vorfeld des Solikon2015 haben einige Treffen zur Regionalvernetzung stattgefunden. Erste konkrete Projektideen wurden formuliert, Bedürfnisse und Anstehendes festgehalten. Um die Impulse der Treffen und von Wandelwoche und Kongress aufzunehmen, ladet Solicon zum Workcamp Wirtschaftswandel (kurz www2015), das vom 27.-29. September an der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde stattfinden wird, ein.
50 Teilnehmende kommen über 3 Tage zusammen, um in konkreten Arbeitsgruppen eine gemeinsame Agenda, Bedarfe und Lösungsvorschläge zu formulieren. Themenfindung und Aufgabenverteilung werden wir ähnlich einem "Barcamp" gemeinsam und vor Ort angehen. Erste Projektfelder, die bereits Form angenommen haben, findet ihr weiter unten.

Solicon versucht im Vorhinein mögliche Projektpartner*innen mit einander in Verbindung zu bringen und stellt vor Ort Moderator*innen für Arbeitsgruppen sowie den Raum für kurze Impulsvorträge. Es sollen erste Ergebisse der Öffentlichkeit präsentiert werden und möglichst viele Schnittstellen mit Menschen aus der Region und Studierenden der Hochschule Eberswalde entstehen.
Die Hochschule stellt die Räumlichkeiten, eine Küche für alle wird vor Ort kochen, eine Führung durch Eberswalde ist in Planung.

Um ein intensives Arbeiten zu ermöglichen ist die Teilnehmenden-Zahl begrenzt.
Anmeldung unter: region@solikon2015.org
Ort: Forstakademie Eberswalde
Zeit: 27.-29.09.2015
Eintritt: frei, eventuell fallen Übernachtungskosten an
Mögliche Themenfelder

Entprivatisierung von Boden
Wie könnte ein Modell zur Überführung von herkömmlichen Äckern in Allmende-Flächen zur kleinbäuerlichen und ressourcenschonenden Bewirtschaftung aussehen? Welche Anknüpfungspunkte bieten Solawi, Genossenschaft, Stiftungen, Mietshäuser Syndikat? Auf welche politischen, wirtschaftlichen und sozialen Vorbedingungen und Interessen stoßen wir in Brandenburg? Wer sind strategische Partner*innen? Wie kann eine solidar-ökonomische Struktur der Vernetzung von Berlin und Brandenburg aussehen?

Dezentrale Logistik-Vernetzung
Bei einem der regionalen Vorbereitungstreffen für den Kongress im Juni 2015 in der Thinkfarm hat sich
eine Gruppe von Praktiker*innen und Netzwerkenden getroffen und über Aspekte eines dezentralen Logistiknetzwerks mit Lastenrädern in der Stadt und Elektromobilität auf dem Land gesprochen, das eine solidarische Alternative zu den Logistikzentren große Konzerne, die Ressourcen fressen, die Stadt mit Lieferverkehr verstopfen und teilweise prekäre Arbeitsverhältnisse erzwingen. Annahme- und Ausgabestationen könnten soziale Treffpunkte sein oder werden könnten, Kiezläden, Nachbarschaftshäuser, ehemalige Dorfläden auf dem Land, die wieder geöffnet und belebt werden könnten.

Bodenverbesserung und Aufbau von nachhaltigen Bodenstrukturen
Humus ist der nährstoffhaltigste Anteil der Bodenstruktur, der durch konventionelle Landwirtschaft unter der Maxime der Absatzsteigerung nach und nach verloren geht. Wir schauen uns ein Modell aus Österreich an, das ähnlich dem CO2-Zertifikate-Handel Landwirt*innen die Möglichkeit einräumt, über nachhaltige Bodennutzung ein CO2-neutrales Bewirtschaftungsmodell zu verstetigen. (Wie) kann das Modell auf Brandenburg übertragen werden? Können Label wie "CO2-neutral" oder die Auszeichnung von "Humus-Gemüse" in Biosupermärkten dazu beitragen, die Bodenproblematik Produzierenden und Konsumierenden näher zu bringen und unsere Böden langfristig zu revitalisieren?

Beitragsökonomische Modelle koordinieren und stärken
Wie wäre ein regionaler Pool von Gütern und Dienstleistungen denkbar, zu dem Beteiligte nach ihren jeweiligen Möglichkeiten einen Teil ihrer Produktion oder ihrer Ressourcen beitragen, und sich nach ihren jeweiligen Bedürfnissen bedienen können - geldlos, ohne Tauschlogik? Anschließend an Christian Siefkes' Buch "Beitragen statt tauschen" (AG SPAK, 2008, http://peerconomy.org/wiki/Deutsch) würden wir gerne mit Peerökonom*innen und Interessierten über die Möglichkeit stärkerer regionaler Koordinierung von Gütern und Dienstleistungen im Sinne der Beitragsökonomie nachdenken.

Solidarische Ökonomie und Geflüchtete
Wenn wir über solidarisches Leben und Wirtschaften diskutieren, können und sollten wir (nicht nur aus gegebenem Anlass) die strukturelle und konkrete Unterstützung von Geflüchteten nicht außer Acht lassen. Der Aufbau regionaler Strukturen zur dezentralen Unterbringung, Versorgung mit lebensnotwendigen Gütern, Bildung, Selbstermächtigung und Selbstorganisation, kann und muss in allen angeschnittenen Themenbereichen mitgedacht werden. Wir freuen uns auf und über Ideen, Unterstützende und konkrete Vernetzungsarbeit in diesem Bereich.


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