Interview mit Alberto Acosta, geführt von Matthias Schmelzer
Spätestens seit Geflüchtete im Sommer 2015 das europäische Grenzregime vorübergehend aus den Angeln gehoben haben, ist die Beschäftigung mit Fluchtursachen zu einem politischen Dauerbrenner avanciert. Dabei wird die Diskussion vor allem von Seiten der Regierungen und der Rechten geführt, mit dem Ziel, Migration von vornherein zu verhindern. Der ecuadorianische Wirtschaftswissenschaftler und Politiker Alberto Acosta fordert dagegen, Ursachen für Migration in den Verwerfungen des globalen Kapitalismus zu suchen – in den Auswirkungen, die die Lebensweise des Nordens auf die Länder des Südens hat.