Eine Alternative zum Marxismus? Ein Gespräch mit der Soziologin Natalia Sierra aus Ecuador, wo das "Gute Leben" bereits Teil der Verfassung ist.
Teil der Einleitung: Ecuador hat die Prinzipien des „Buen Vivir“ 2008 in seine Verfassung aufgenommen, was einen historischen Schritt darstellte. Die Soziologin Natalia Sierra (YouTube Debatte, spanisch) sieht im „Buen Vivir“ eine Alternativbewegung zum Marxismus, der so in agrarisch geprägten Regionen nicht anzuwenden sei. Sie geht gar so weit, die industrielle Entwicklung ihres Landes Ecuador komplett infrage zu stellen. Sierra ist linke Regierungsgegnerin und begleitet indigene Bewegungen in Ecuador bereits seit den 80er Jahren. Wir treffen sie zum Gespräch in ihrem Büro der Universidad Catolica in der ecuadorianischen Hauptstadt Quito. Wir möchten von ihr wissen, was für sie das „Buen Vivir“ darstellt, wie es ihr Land verändert hat und was weltweite Postwachstumsbewegungen davon ableiten könnten bzw. sollten.