Eine feministische Antwort auf das Versagen der Enquetekommission
Anfang des Textes: Nach Hannah Arendt besteht das »Wunder der Freiheit« darin, dass Menschen Prozesse unterbrechen und einen Neuanfang machen. Die Enquetekommission »Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität« hat den entscheidenden Schritt der Freiheit nicht getan: Sie hat Wachstum als materielles und metaphysisches Organisationsprinzip für die Ökonomie und die Naturverhältnisse unserer Gesellschaft nicht in Frage gestellt. Sie hat Wohlstand und Lebensqualität nicht von Wachstum entkoppelt und nicht den Tunnelblick des herrschenden Wohlstandsmodells geöffnet. Als Quellen von Wohlstand gelten einzig die Arbeit des homo oeconomicus, verkörpert im erwerbstätigen Mann, der seinen individuellen Nutzen auf dem Markt maximiert, und die Naturbeherrschung, die optimale, auch imperiale Natur- und Ressourcenausbeutung voraussetzt. Wohlstand wird primär in Güterreichtum und materieller Fülle gemessen.