Schon zum zweiten Mal gibt es dieses Jahr die Degrowth-Sommerschule auf dem Klimacamp im Rheinland. Während sie letztes Jahr ganz im Zeichen von Klimagerechtigkeit stand, heißt sie diese Jahr „Skills for System Change“. Wir haben bei Christopher Laumanns vom Orga-Team nachgefragt, warum das so ist, und was Euch auf der Sommerschule erwartet.
Weil es ohne Degrowth im globalen Norden keine Klimagerechtigkeit geben wird. Und weil es keine relevante Degrowth-Bewegung geben wird, wenn sie ihre Ideen nicht praktisch umsetzt. Das Klimacamp im Rheinischen Braunkohleabbaugebiet ist ein wunderbarer Ort, um Degrowth-Konzepte einem Realitätscheck zu unterziehen.
Ja. Letztes Jahr war die Sommerschule ja zum ersten Mal auf dem Klimacamp, weshalb wir uns auf die Verbindung zwischen Degrowth und Klimagerechtigkeit konzentriert haben, also auf die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden Bewegungen und Konzepten. Im Laufe des letzten Jahres ist die Degrowth-Bewegung jedoch aktivistischer und die Klimagerechtigkeitsbewegung viel stärker geworden. So haben wir uns gedacht: wir, also die Menschen in diesen Bewegungen, brauchen bestimmte Fähigkeiten, um den gewünschten Systemwandel herbeizuführen. Deshalb konzentrieren wir uns auf diese praktischen Dinge wie die Gründung von Kooperativen, das Moderieren von Konsensentscheidungen, den Aufbau politischer Kampagnen oder den Bau von Dingen mit unseren eigenen Händen. Die Sommerschule letztes Jahr ist allerdings nicht der einzige Grund: nicht nur unsere Bewegungen, sondern auch Europa verändert sich momentan rasant. Das geht von inspirierenden Entwicklungen wie dem Sommer der Migration bis hin zu gruseligeren, wie dem Erstarken des Rechtspopulismus. Wir müssen diese Veränderungen analysieren und unsere Strategien diskutieren. Das ist auch eine Fähigkeit für Systemwandel.
Wenn wir politische Veränderungen bewirken wollen, müssen wir starke Bewegungen aufbauen, die Menschen inspirieren und Institutionen unter Druck setzen können. Dafür brauchen wir eine Menge Fähigkeiten: Wir brauchen die richtige Analyse, müssen wissen, wohin wir wollen und strategisch darüber nachdenken, wie wir dahin kommen. Wir müssen wissen, wie man politische Kampagnen durchführt und mit möglichen Gegner*innen und der Presse umgeht. Und damit wir das alles tun können, ohne durchzudrehen, sollten wir nett zueinander sein, uns umeinander kümmern und unsere Bedürfnisse kommunizieren. Und diese ätzende Erzählung von Wachstum und Konkurrenz aus unseren Köpfen bekommen und sie durch etwas ersetzen, was uns mit unserer Mitwelt verbindet. Das Programm von Klimacamp und Sommerschule bildet all das ab.
Natürlich, es ist ja auch ein Klimacamp! Da wird es eine Menge Workshops geben, die direkt oder indirekt mit Klimagerechtigkeit zusammenhängen. Die Klimacamps basieren auf vier Säulen: Vernetzung, Bildung, Selbstorganisation und direkte Aktion. Soweit ich weiß, sollen die alle zu Klimagerechtigkeit beitragen.
Wir werden weniger Veranstaltungen und mehr Platz haben für Diskussionen als gesamtes Camp. Das kommt auch daher, dass wir gemerkt haben, dass das Programm vom letzten Jahr sehr voll war, vielleicht ein bisschen überwältigend.
Wir haben 375 Anmeldungen insgesamt, wobei ich nicht weiß, wie viele davon von außerhalb Deutschlands sind. Aber wollen wir den Nationalstaat nicht sowieso lieber hinter uns lassen? Es wird auf jeden Fall ziemlich transnational werden, das kann ich versprechen.
Ihr könnt auf jeden Fall immer noch zum Camp kommen! Eine Anmeldung war nur nötig, um an den Sommerschulkursen teilzunehmen, die in der Tat voll sind. Die Kurse sind aber nur ein Teil des Programms; da ist noch so viel Anderes: Workshops, Vorträge, Podien, Filme, Konzerte und Vieles mehr! Und wenn Ihr nicht kommen könnt: Ja, Vorträge und Podien werden aufgezeichnet, jedoch nicht per Live-Streaming. Wir werden sie so schnell wie möglich hochladen und auch hinterher noch andere Videos produzieren.
Um ehrlich zu sein, ich freu' mich auf die Bar... die macht Pierre und der ist ein Juwel!
In October 2016, the FEMSA Foundation launched the XII Biennial of visual arts in the city of Monterrey, Mexico. For the first time in its 22 years of existence, this internationally well-known biennial has included a parallel curatorial program to articulate diverse pieces into a single discourse: The poetics of degrowth. How to live better with less? This novel project enhances new critica...
The picture above shows some of the statues decorating the northern entrance of the Corvinus University in Budapest where the recent Degrowth Conference took place. The building has not always been a university. It once was a place of trade, and the statues over the entrance depict virtues which, back then, were considered central to trade. Virtues like courage, faith, love and honesty. When di...
Am kommenden Wochenende gibt es die Möglichkeit, auch für Nicht-Teilnehmer/innen der Sommerakademie, sich mit der Verbreitung alternativer Konzepte wie degrowth auseinander zu setzen. Die Teilnehmer und das Organisationsteam von VÖW und Netzwerk n würden sich sehr über Feedback zu den Ergebnissen der Sommerakademie freuen. Zu diesem Zweck gibt es eine öffentliche Abschlussveranstaltung in Berlin, am kommenden [...]