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Degrowth: Leben und Wirtschaften jenseits des Wachstums (Teil 2)

18.12.2014

Eine Sendung des unabhängigen Nachrichtenmagazins Kontext TV zur Degrowth-Konferenz:

Quelle: www.kontext-tv.de

Von freier Software zu "Open Source Hardware": Die Peer-to-Peer-Ökonomie als Alternative zu Markt und Staat

09.12.2014
In den vergangenen 20 Jahren ist im Bereich der freien Software-Entwicklung ein internationales Netzwerk entstanden, das patentfreie, offene Programme und Betriebssysteme wie Linux entwickelt. Aufbauend auf den Prinzipien des geteilten Wissens und der Gemeingüter (Commons) hat sich mittlerweile auch ein weltweites Netzwerk zur Herstellung von Gebrauchsgütern (Open Source Hardware) gebildet. Michel Bauwens, einer der führenden Pioniere auf diesem Gebiet, sieht darin eine Keimform für eine andere Wirtschaft und Gesellschaft jenseits von Markt und Staat, die auf frei zugänglichem Wissen und einer dezentralen Verteilung von Produktionsmitteln beruht.

Städte in Bürgerhand: Transition Towns und die ökologisch-soziale Revolution von unten

09.12.2014
Angesichts von Klimawandel, Finanzkrisen und knapp werdenden Ressourcen („Peak Oil“/“Peak Everything“) tun sich in immer mehr Gemeinden weltweit Menschen zusammen, um einen Wandel von unten einzuleiten. In den sogenannten „Transition Towns“ geht es beispielsweise darum, Bereiche wie Energieversorgung, Landwirtschaft, Verkehr und Finanzen soweit als möglich aus der globalisierten Wirtschaft herauszulösen und in die Hand von Bürgern zu bringen. Dieser Wandel wird von vielen nicht als eine Sache des Verzichts sondern als ein Gewinn an Lebensqualität und als Revitalisierung gemeinschaftlichen Lebens erfahren.

Auf der Suche nach echter Demokratie: Die radikal-ökologische Demokratiebewegung / Indien als neue wirtschaftliche Kolonialmacht

09.12.2014
Die real existierende parlamentarische Demokratie sei keine echte Demokratie, sagt Ashish Kothari, Vorsitzender von Greenpeace Indien. Statt nur alle vier oder fünf Jahre zu wählen und die Entscheidungen dann einer kleinen Elite zu überlassen, die oft gegen die Interessen ihrer eigenen Bevölkerung handelt, sei es notwendig, dass jeder einzelne Verantwortung übernimmt. Die Bewohner des indischen Dorfes Mendha-Lekha etwa praktizieren erfolgreich eine „radikale ökologische Demokratie“, in der alle an den Entscheidungen, die die Gemeinschaft betreffen, beteiligt sind. Eine solche Basisdemokratie sei dringend notwendig; Indiens Wirtschaftswachstum habe in den letzten Jahrzehnten zu massiven ökologischen Verwüstungen und einer tiefen sozialen Spaltung des Landes geführt: Regierung und Großunternehmen kolonisierten ökonomisch sowohl die eigenen indigenen Bevölkerungen als auch andere Länder, etwa durch „land grabbing“, so Kothari.

Finanzen für das Gemeinwohl: Warum wir ein ganz anderes Bankensystem brauchen

09.12.2014
Die Finanzkrise 2008 sei bedauerlicher Weise nicht für eine notwendige radikale Reform des Bankensystems genutzt worden, so der ehemalige Investmentbanker Tony Greenham. Banken müssten eine soziale und ökologische Ausrichtung erhalten, sie müssten kleiner werden wie z.B. die deutschen Sparkassen. Regulierungen könnten Anreize schaffen, in den "grünen Wandel" zu investieren; auch eine Reform der Eigentumsstrukturen sei notwendig. Untersuchungen zeigten, dass Banken in gemeinschaftlichem Besitz resistenter gegen Krisen seien, weniger spekulierten und sich mehr an Allgemeinwohl und Ökologie orientierten. In Großbritannien kämpfe man darum, die "Royal Bank of Scotland", die in der Krise verstaatlicht wurde, nicht wieder zu privatisieren. Doch der Übergang von Privatbanken zu einem gemeinwohlorientierten Bankensystem stoße auf viele Widerstände; für den Fall einer erneuten Finanzkrise gelte es, vorbereitet zu sein, um Regierungen zu einem solchen Umbau zu drängen.

Klimaverbrechen an der Wurzel stoppen: Widerstand gegen Ölförderung, Kohle und Fracking weltweit

09.12.2014

Angesichts des Klimawandels und der stetig steigenden CO2-Emissionen erhält die Idee der "nicht-verwertbaren fossilen Brennstoffe" immer mehr Relevanz. Öl, Kohle und Gas sollen danach im Boden bleiben, so eine zentrale Forderung von Klimabewegungen und einigen südamerikanischen Regierungen. Ecuador bot z.B. an, große Ölvorkommen im Yasuni-Nationalpark im Boden zu lassen, die Realisierung scheiterte jedoch an der fehlenden finanziellen Kompensation durch die Industrieländer. Der Kampf, die fossilen Brennstoffe im Boden zu lassen, müsse weitergehen, z.B. im Fall der deutschen Braunkohlevorkommen am Rhein oder beim  Fracking, so Joan Martinez-Alier. "Wir brauchen einen dauerhaften Widerstand, insbesondere an den Tatorten der Klimaverbrechen. Jedes Kohlekraftwerk ist ein Tatort, jedes Kohlebergwerk und jedes Ölfeld", sagt Nnimmo Bassey, der für seinen Kampf gegen die Umweltverbrechen von Shell in Nigeria mit dem "Alternativen Nobelpreis" ausgezeichnet wurde.

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Was hat der Kampf um den Hambacher Forst mit Degrowth zu tun?

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By: Kai Kuhnhenn & Nina Treu

Degrowth bedeutet eine Abkehr von einem wachstums- und profitorientierten Wirtschaftssystem. Mittels einer sozial-ökologischen Transformation soll ein gutes Leben für alle möglich werden. Das bedeutet: die imperiale Lebensweise des globalen Nordens überwinden, Alternativen aufbauen und positive Erzählungen unserer möglichen Zukunft schaffen. Dazu gehört auch, Widerstand gegen unnütze Großprojek...

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Laudato Si' as signalling towards Degrowth

By Oscar Krüger By now, there are likely few who have not heard of Pope Francis's recent encyclical on the environment, “Laudato Si'”. And as many of the readers of this blog might already know, the Spanish and Italian versions contain what appears to be a direct endorsement of degrowth: the use of the term „decrecimiento“ (sp) and „decrescita“ (it), even if this is watered down to „decreased ...

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Jenseits des Wachstums – DBU-Forschungsprojekt startet Befragung von mittelständischen Unternehmen zu deren Wachstumsvorstellungen

Das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg starten heute eine Online-Befragung von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) zum Thema Wachstum. Die Forscherinnen und Forscher wollen herausfinden, wie wichtig wachsende Gewinne oder Beschäftigtenzahlen für die Unternehmensstrategie sind, ob und wie stark die Unternehmen wachsen und welche Unternehmen bewusst nicht wachsen wollen. [...]