Logo degrowth

Text

Der Rebound-Effekt - Ökonomische, psychische und soziale Herausforderungen für die Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Energieverbrauch

Author:
Tilman Santarius

Entry type:

Year of publication:
2015

Publishers:
Metropolis Verlag

Language:
Deutsch

External content:
To the content

Die Erhöhung der Energieeffizienz - durch LED-Lampen, Hybrid-Autos, Gebäudedämmung usw. - kann einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten. Doch welche 'unerwünschten Nebenfolgen' haben diese technischen Lösungen der Nachhaltigkeit? Im Mittelpunkt der Arbeit von Tilman Santarius steht die Frage, inwiefern Effizienzsteigerungen sogenannte Rebound-Effekte hervorbringen, die die Nachfrage nach Energiedienstleistungen steigern. Seine umfassende Analyse legt dar, warum relative Energieeinsparungen durch eine absolute Steigerung des Verbrauchsniveaus oft teilweise oder vollständig wieder zunichte gemacht werden. Dabei betritt Santarius Neuland, indem er die Forschung über den Rebound-Effekt aus der Ökonomie heraus in weitere wissenschaftliche Disziplinen verschiebt und erstmals eine interdisziplinäre Betrachtung des Phänomens liefert. Zunächst arbeitet er kritisch den Stand der bisherigen Rebound-Ökonomie auf und erklärt dabei, wie Effizienzsteigerungen Preise verringern und Märkte verändern. Im Ergebnis erscheint eine Steigerung des Energieverbrauchs als wirtschaftlich 'vernünftig'. Sodann erklärt er mit psychologischen Theorien, wie technische Effizienzsteigerungen menschliche Bedürfnisse beeinflussen können. In der Folge kann eine Steigerung des Energieverbrauchs gewollt und gewünscht werden. Schließlich zeigt er anhand soziologischer Theorien, wie Effizienzsteigerungen zur Beschleunigung von Produktion, Konsum und Lebenstempo beitragen. Und diese Temposteigerungen erfordern wachsende Energieverbräuche. Doch lässt sich unter diesen Umständen keine hinreichende Entkopplung des Energieverbrauchs vom wirtschaftlichen Wohlstand erzielen. Dies gelingt nur, wenn Techniknutzung, wirtschaftliches Handeln und menschliche Motivation wieder in übergeordnete gesellschaftliche Ziele eingebettet werden. Santarius schlussfolgert, dass erst ein sozialer Wandel in Richtung Post-Technizismus, Post-Kapitalismus und Post-Liberalismus die Voraussetzungen schaffen wird, unter denen eine sozial-ökologische Gesellschaftstransformation gelingen kann.
(Beschreibung des Verlags)

ISBN 978-3-7316-1176-9

Share on the corporate technosphere