Die politische Debatte darüber, wie wir in der Zukunft anders leben und wirtschaften wollen, ist nach dem Abschluss der Enquete-Kommission „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität“ im Bundestag weitgehend eingeschlafen. Außerhalb des Parlaments wird sie allerdings weiterhin lebendig geführt. Das wird auch die 4. Internationale Degrowth-Konferenz zeigen, die vom 2. bis 6. September 2014 in Leipzig Akteur/innen aus Praxis und Wissenschaft aus der ganzen Welt zusammenführen wird.
Im Vorfeld der Konferenz bloggen das Degrowth-Team und die Redaktion des Blogs Postwachstum am Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) ab jetzt gemeinsam. Dadurch entsteht eine zentrale Plattform für die verschiedenen Facetten des Wachstumsdiskurses, die nun noch vielfältigere Einblicke in die aktuelle wissenschaftliche und gesellschaftliche Diskussion bieten wird. Wir stellen Akteur/innen aus der Postwachstumsbewegung in Interviews vor und zeichnen die Debatte in anderen Ländern anhand von Beiträgen internationaler Referent/innen der Konferenz nach. Dadurch schlagen wir Brücken zwischen Fachdebatten, gesellschaftlichem Diskurs, praktischen Projekten und persönlichen Erfahrungen. Der Blog Postwachstum, mit über 100 Autor/innen aus Wissenschaft und Praxis das wichtigste wachstumskritische Online-Medium im deutschsprachigen Raum, ist ab sofort auch Teil der Konferenz-Seite www.degrowth.de. Gleichzeitig erscheinen die Blogbeiträge der Konferenz auch auf www.postwachstum.de.
Thomas Korbun, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) hebt hervor: „Nach den jüngsten Finanz- und Schuldenkrisen haben sich Politik und weite Teile der Öffentlichkeit wieder mit der Wachstumsgesellschaft arrangiert. Auch aus der Wissenschaft kommen zu wenige Impulse. Mit Blog und Konferenz wollen wir das Thema auf der Tagesordnung halten.“
Christiane Kliemann vom Degrowth-Team betont: „Unsere Beiträge werden den Blog Postwachstum um neue internationale Perspektiven erweitern. Besonders freut uns, dass diese Beiträge auch nach der Konferenz Teil eines lebendigen Blogs bleiben werden, auf dem die Debatte weitergehen wird.“
Wir freuen uns auf die gemeinsame Diskussion mit Ihnen: Bitte kommentieren Sie die Artikel auf dem Blog und beteiligen Sie sich selbst mit Beiträgen an der Debatte!
Die Redaktion des Blog Postwachstum und das Team der Degrowth-Konferenz 2014Der Blog Postwachstum wird seit 2010 vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) gemeinsam mit der Vereinigung für ökologische Wirtschaftsforschung (VÖW) und dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie getragen. Er geht zurück auf die Initiative der Ehrenvorsitzenden des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND), Angelika Zahrnt sowie Irmi Seidl, die Autorinnen des Buchs „Postwachstumsgesellschaft - Konzepte für die Zukunft". Die Redaktion des Blogs liegt beim IÖW.
Internet: www.postwachstum.de | Mail: postwachstum@ioew.deDie Degrowth-Konferenz 2014 ist die 4. Internationale Konferenz über Degrowth für ökologische Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit. Sie findet vom 2.-6. September 2014 in Leipzig statt. Auf der Konferenz stehen Ideen und konkrete Schritte für eine Gesellschaft jenseits von wirtschaftlichem Wachstumszwang im Mittelpunkt. Die Konferenz bringt Interessierte und Expert/innen aus Wissenschaft, Praxis, Bewegung und Kunst zusammen. Es werden aktuelle Forschungsergebnisse sowie konkrete Projekte und Politikvorschläge vorgestellt, ausprobiert und diskutiert.
Internet: www.degrowth.de | Mail: info@degrowth.deUnter dem Begriff der Care Revolution entstand in den letzten Jahren eine Bewegung, die Sorgetätigkeiten zum Ausgangspunkt für gesellschaftliche Transformation nimmt. Unter Sorge – dieses Wort verwenden wir synonym zu Care – verstehen wir beispielsweise Pflegen, Trösten, Kochen, Betreuung oder Beratung, kurz gesagt all jenes, womit sich Menschen um das Wohlergehen und die persönliche Entwicklun...
Auf der Tagung der Attac Gender AG “Schneewittchen rechnet ab” am 3. November 2012 arbeiteten über 100 Teilnehmer_innen gemeinsam dazu, was (queer-)feministische Ökonomie leisten kann. Wo stößt sie an Grenzen und wie kann eine sinnvolle Weiterentwicklung gedacht werden? Welche Alternativen der Arbeit und der Produktion gibt es? Und nicht zuletzt: Wie wollen wir leben? Im [...]
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