Eine Sendung des unabhängigen Nachrichtenmagazins Kontext TV zur Degrowth Konferenz:
Wenn wir den derzeitigen Wachstumspfad fortsetzen, wird sich laut Weltbank und Internationaler Energieagentur die Erdatmosphäre bis 2100 um vier bis sechs Grad erwärmen. Was wir angesichts des sich abzeichnenden Klimachoas brauchen, so Naomi Klein, sei ein neues Wirtschaftsmodell. Die deutsche Energiewende etwa drohe an den Zugeständnissen der Regierung Merkel an die Kohle- und Autolobby zu scheitern. Nur eine globale Bewegung, die sowohl Alternativen von Grund auf entwickelt als auch entschlossenen Widerstand gegen die fossilen Industrien leistet, könne den notwendigen Wandel herbeiführen.
"Degrowth" – Wachstumsrücknahme - bedeutet nicht einfach Schrumpfung der Wirtschaft sondern eine tiefgreifende gesellschaftliche Transformation, so Barbara Muraca. Es gehe darum, die Logik von Profit und endloser Kapitalakkumulation zu überwinden und zugleich unsere Vorstellungskraft zu befreien. Statt gesellschaftliche Verteilungskonflikte durch Wachstum abzumildern, gelte es, Reichtum umzuverteilen, Arbeit anders zu organisieren und mit weniger Ressourcenverbrauch besser zu leben.
Die klassichen Wirtschaftswissenschaften seien blind für die Natur, so der Ökonom Joan Martinez-Alier. Die von ihm mitbegründete Ökologische Ökonomik betrachtet die Wirtschaft als einen Teil der natürlichen Stoffströme. Die Stagnation und Rückschritte im Klima- und Umweltschutz in den letzten Jahrzehnten seien mit dem Siegeszug der neoliberalen Ideologie verbunden gewesen. Der Ausweg daraus könne jedoch nicht in einer Rückkehr zum Keynesianismus liegen, der mehr Verschuldung vorschlägt, um das Wachstum anzukurbeln, und anschließend Wachstum braucht, um die Schulden zurückzubezahlen. Vielmehr gelte es, Reichtum umzuverteilen, schädliche Sektoren zu schrumpfen, nützliche wie die ökologische Landwirtschaft zu fördern und mit einem bedingungslosen Grundeinkommen eine Basis für Gerechtigkeit und Teilhabe zu legen.
Weltweit organisieren sich immer mehr Menschen in Netzwerken solidarischer Ökonomie, jenseits von Markt und Staat. In Brasilien sind inzwischen 1,6 Millionen Menschen in 22.000 selbstverwalteten Betrieben organisiert, die ohne Chefs und Angestellte arbeiten, fairen Handel betreiben und eigene Währungen schaffen. Die Herausforderung bestehe darin, diese Initiativen so miteinander zu vernetzen, dass sie tatsächlich eine Alternative zum kapitalistischen Wirtschaftsmodell bieten, so Euclides Mance. Genau daran arbeitet auch die Cooperativa Integral aus Katalonien, die mit inzwischen 5000 Migliedern autonome Wirtschaftskreisläufe zu organisieren versucht. Es gehe darum, Strukturen der Selbstversorgung aufzubauen, so Ariadna Serra, um sich unabhängig von Geld und Lohnarbeit zu machen.
Environmental protection is needed because we take useful things out of nature and put useless or harmful things back in. The resulting depletion and pollution have reached harmful, unsustainable levels. We know that voluntary behaviour change, led by an elite that encourages, fosters and politely ‘nudges’ the masses, won’t do it. Legislated solutions are needed on the principle of ‘I will if y...
Buchrezension "Smarte Grüne Welt?" Technologien sind schöne Projektionsflächen. Wie die gute (oder böse) Fee im Märchen verkörpern sie häufig, je nach Sichtweise, entweder die Hoffnung auf eine fast magische Lösung unserer Probleme, oder die Bestätigung unserer Ängste. Eine vorurteilsfreie umfassende Auseinandersetzung mit den gesamtgesellschaftlichen Chancen und Risiken neuer Technologien f...
“Wirtschaft ohne Wachstum” – so lautet erneut das Ausschreibungsthema für den Kapp-Forschungspreis für Ökologische Ökonomie. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und richtet sich an junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der verschiedensten Disziplinen. Die Bewerbungsfrist endet mit dem 1. März 2016. Weitere Infos gibt es hier oder auf der Website der Vereinigung für Ökologische Ökon...