"Die momentane Diskussion um die Schuldigen bei VW und die Verbesserung der Regelwerke für die Messung von Autoabgaswerten bleibt jedoch nur an der Oberfläche und verfehlt den eigentlichen Punkt: dass die großen Konzerne in den Schlüsselbranchen der globalisierten kapitalistischen Wachstumswirtschaft – und somit auch die großen Autofirmen – verdammt sind zu wachsen oder sterben, was in beiden Fällen katastrophal wäre. Oder gibt es irgendjemanden, der oder die auf einem Planeten leben will, der langsam aber sicher an Autos erstickt? Während der letzten 10 Jahre hat sich die weltweite Autoneuproduktion fast verdoppelt von 44,554,268 in 2004 auf 87,037,611 in 2014. Nach neueren Berechnungen wird die weltweite Anzahl von Autos bis 2035 von 1,2 Milliarden auf fast 2 Milliarden ansteigen. Die ökologischen und sozialen Auswirkungen eines solchen Wachstums können nicht einfach durch technische Lösungen kompensiert werden, selbst wenn all diese Autos elektrisch und mit erneuerbaren Energien angetrieben wären. Alleine die Produktion eines Autos verursacht im Durchschnitt so viele Emissionen wie seine gesamte Lebensdauer mit Benzin- oder Dieselantrieb."
Der Artikel hinterfragt die Autofixiertheit von Wirtschaft und Gesellschaft.
Erschienen am 13. November 2015 auf dem Blog Postwachstum.de
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