Zusammenfassung: Klimawandel, Verknappung von Ressourcen, Finanzkrisen oder soziale Krisen werfen die Frage danach, wie sich unsere Welt nachhaltig entwickeln kann, vehement auf. Die Ansätze für eine nachhaltige Entwicklung sind vielfältig. Die Postwachstumsidee kritisiert in diesem Zuge das gängige Streben nach Wirtschaftswachstum und bringt neue Ansätze für eine nachhaltige Entwicklung hervor. Nachhaltigkeit wird im Postwachstumsdiskurs mit Lebensformen verbunden, die sich an den Themen der Suffizienz, Subsistenz und Regionalwirtschaft orientieren und in welchem kapitalintensive Produktionssysteme zurückgefahren werden. Die Frage nach den Akteuren stellt sich immer bei Verläufen gesellschaftlicher Transformationen. Zentrale Handlungsebenen innerhalb der Postwachstumsdebatte sind Städte und Regionen. Globalen Ansätzen werden ganz bewusst regionale Lösungsansätze entgegengesetzt. Die Transition-Bewegung, die weltweit Anhänger und Nachahmer findet, bringt in diesem Zusammenhang zahlreiche Experimente für eine Transformation hervor. Die Aktionsfelder sind breit gefächert und es gibt bislang nur wenige Arbeiten, welche die Umsetzung konkreter Projekte auf lokaler Ebene aufzeigen. Aus diesem Sachverhalt ergibt sich die Fragestellung, wie Experimente zur Umsetzung einer Postwachstumsgesellschaft auf lokaler Ebene umgesetzt werden. Was sind die Motive? Wie organisieren sich Bürger um Projekte für eine nachhaltigere Entwicklung umzusetzen und mit welchen Herausforderungen sind sie dabei konfrontiert? Die vorliegende qualitative Studie zeigt mit Hilfe von Experteninterviews auf, wie die Durchführung von drei Experimenten, die sich jeweils in verschiedenen Stadien befinden, erfolgt. Dabei hat sich herausgestellt, dass die Inputkategorien Soziale Interaktion, Zeit und handwerkliche Fähigkeiten bei allen Experimenten in verschiedenen Ausprägungen vorhanden sind. Inwieweit das zu einem Output führt, kann innerhalb dieser Arbeit nur vermutet werden.